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Notizen & Neues 2014

Eine Mesusa aus Eschweiler

Veröffentlicht von Administrator (admin) am 06 Mar 2014
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1946 kehrte Meyer zurück, heiratete eine Eschweilerin und lebte wieder in seinem Elternhaus, bis dieses für den Neubau der Indestraße abgerissen wurde.

Eine Mesusa bringen Juden am rechten Türpfosten ihres Hauses oder ihrer Wohnung an. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem von Leopold Meyer aufbewahrten Pergament um die Mesusa seines Elternhauses. Meyer starb 1974, seine Witwe Elfriede gab das Andenken kurz vor ihrem Tod zusammen mit weiteren persönlichen Papieren ihres Mannes an einen Freund der Familie weiter. Unter diesen Papieren sind auch 71 Postkarten, die Leopold Meyers Mutter Frieda ihm in der Zeit der Nazi-Herrschaft nach Belgien schickte. (Über diese bewegenden Kartengrüße später mehr an anderer Stelle dieser Website).

Die Internet-Seite judentum-projekt.de erklärt, was eine Mesusa ist und was sie Juden bedeutet: „Die Grundlage für das Anbringen der kleinen Pergamentrolle, die Mesusa genannt wird, bildet das Deuteronomium 6, welches sagt:

Höre Israel, der Ewige unser Gott, ist der Ewige der einzige Eine! Und liebe den Ewigen, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele (...). Es seien diese Worte, die ich dir heute gebiete, rede davon, wenn du sitzt in deinem Haus und wenn du gehst auf den Weg (...), schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore!

 

Dieser Thoratext wird (in seiner vollständigen Länge) und mit anderen Texten kombiniert auf die Vorderseite des Pergaments geschrieben, die Rückseite wird mit dem Wort "shadai" beschriftet. "Shadai" bedeutet soviel wie "Hüter der Tore Israels" und soll als Schutz für die Bewohner des Hauses gelten. Auch werden auf der Rückseite noch oft die drei Worte "kosu bemuchsas kosu" ergänzt, welche übersetzt "Der Ewige unser Gott ist der Herr" bedeuten. Beim Schreiben von Mesusot (so die Mehrzahl) müssen die gleichen Vorschriften wie beim Schreiben der Thora beachtet werden. Es darf nur die Feder eines koscheren Tieres (zumeist Gans oder Puter) verwendet werden. Es sollte eine nichtverblassende und speziell aus pflanzlichen Stoffen fabrizierte Tinte genutzt werden. Das Pergament darf nur von Ziege oder Lamm (oder anderen koscheren Tieren) stammen. Das fertig beschriebene Schriftstück wird mit den Torastellen nach innen eingerollt und in eine Hülse aus Metall, Holz, Silber oder Plastik gesteckt. Dabei muss beachtet werden, dass durch eine Öffnung in der Mesusa-Hülse (die in den meisten Hülsen enthalten ist) das Wort "shadai" zu sehen ist.“ (Textauszug, verfasst von Isabella Maczeizik).

 

Die Mesusa wird im oberen Drittel des (von außen gesehen) rechten Türpfostens geneigt angebracht, und zwar so, dass das obere Ende zum Raum zeigt. In traditionellen jüdischen Haushalten befindet sich nicht nur an der Eingangstür, sondern sogar an jedem Türrahmen eine Mesusa, außer am Badezimmer, der Toilette, Kellertüren und Abstellräumen. Möglich ist es ebenfalls, eine Höhlung in den Türpfosten zu stemmen und die Mesusa dort auch ohne besondere Hülle hineinzulegen.

 

 

Zuletzt geändert am: 06 Mar 2014 um 13:59:43

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