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Notizen & Neues 2014

71 Postkarten bis zum Tod

Veröffentlicht von Administrator (admin) am 13 Mar 2014
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Als Kind war Werner Schmitz, der aus Eschweiler-Bergrath stammt, im Haus der Meyers an der Bachstraße ein und aus gegangen, und mit Leopold Meyers Ehefrau Elfriede war er bis an ihr Lebensende befreundet. Sie starb im Juli 2006. Kurz vorher, als sie in ein Seniorenheim an der Englerthstraße zog, hatte sie ihm die Erinnerungsstücke aus dem Nachlass ihres Mannes in die Hand gedrückt. Schmitz schaute sich nun die Hinterlassenschaften genauer an. Es waren einige amtlich aussehende Schriftstücke aus den 1940-er Jahren in Französisch und Niederländisch, Lohnzettel, Quittungen, Bezugsscheine für Kohlen und Lebensmittel, auch drei, vier Bilder. Und ein kleiner Stoß Postkarten, 76 Stück. Deren Bedeutung wurde Werner Schmitz beim Blättern in den vergilbten Karten schnell klar. 71 dieser Postkarten hatte Leopold Meyers Mutter Frieda an ihren Sohn geschrieben, der vor den Nazis nach Belgien geflohen war. Leopold Meyer überlebte die Nazi-Zeit, seine Mutter, seine Oma und seine Tante wurden deportiert und ermordet.

 

Ein ausführlicher Bericht über Frieda Meyer und die 71 Postkarten, die sie ihrem Sohn in Belgien schrieb – die letzte an dem Tag, an dem sie und ihr jüngster Sohn Simon deportiert wurden – steht auf dieser Internet-Seite in der Rubrik „Geschichten“: „Für heute, lieber Leopold, nun ein Lebewohl. Wir reisen ab.“ Am 13. März 2014 wurde er auch in einer leicht gekürzten Fassung in mehreren Lokalausgaben der Aachener Nachrichten und der Aachener Zeitung veröffentlicht.

 

Zuletzt geändert am: 13 Mar 2014 um 22:13:10

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