Notizen & Neues 2013

Wie kompliziert die verwandtschaftlichen Beziehungen der weit verzweigten jüdischen Familien Voss, Schwarz, Marx und einiger weiterer sind, wird vor allem aus dem zweiten Teil des Buches "Far away from Würselen" deutlich, in dem Familienforscher aus dem ganzen Rheinland fündig werden können. An die 2000 Namen werden dort in einem Stammbaum aufgeführt, der bis zu einem Manus Schwarz zurück reicht. Dieser lebte im 17. Jahrhundert in Müddersheim, das heute im Kreis Düren liegt. Einer der Nachfahren dieses Manus Schwarz, der 1885 in Blatzheim geborene Moritz Schwarz, heiratete 1923 in Eschweiler Betty Lucas, die Tochter von Elise und Selig Lucas von der Uferstraße.

Dies ist aber nicht die einzige verwandtschaftliche Verbindung der Familien Voss und Lucas. Im "erzählenden Teil" des Buches, in dem die Familie Emma und Jakob Voss im Mittelpunkt stehen, berichtet Stefan Kahlen viele Seiten lang von deren Sohn Rudolf, der 1938 Erna Lucas aus Warden/Hoengen geheiratet hat und dann in die USA emigrierte. Erna Voss-Lucas - die übrigens in Eschweiler das Gymnasium besucht hatte, wahrscheinlich war es die Liebfrauenschule - kommt auch ausführlich persönlich in Briefzitaten zu Wort. Ihr Onkel war der Eschweiler Viehhändler Selig Lucas, und Betty Lucas war also ihre Cousine.

Weitere Eschweiler Juden, die in dem 36 Seiten langen Nachkommenbaum des Manus Schwarz genannt werden, sind eine Familie Friedlaender, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im damaligen Stadtteil Birkengang (heute zu Stolberg) lebte, und der 1937 in Eschweiler geborene Herbert Heumann, der 1942, gerade einmal fünf Jahre alt, zusammen mit seiner Mutter Thekla im Vernichtungslager Kulmhof umgebracht wurde. Auch für ihn und seine Mutter wurden inzwischen Stolpersteine verlegt, in ihrem Heimatort Willich-Schiefbahn.

Zuletzt geändert am: 02 Apr 2013 um 07:50:28

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